Scanner oder Holzspalter
Annette Wolf - 16.01.18
Neulich beim Innovationstag zum Thema 'Scannen' hab ich den ultimativen Holzspalter gesehen – High End Gerät mit vertikalen V-förmigen Einlegetisch – 'boah eh'. Nicht so wie mein old-style Gerät bei dem ich die Holzrolle mit den Knien ausbalancieren muss, weil ich aus Sicherheitsgründen beide Hände für die Bedienhebel brauche, und mir regelmäßig blaue Flecken hole. Ok, ich bin vorbelastet! Die Relation von Preis zur spezifischen Wärmekapazität von Holz ist deutlich höher, wenn man es selbst zerkleinert. Ich kaufe mein Kaminholz als Festmeter und komme ins Schwitzen beim sägen – spalten – nochmal sägen – stapeln (evtl. nochmal stapeln wenn die erste Holzbeige nicht akkurat genug war) – und zu guter letzter wärmt dann das Feuer im Ofen an kalten Wintertagen :)
Doch ich hatte mich geirrt! Der Holzpalter entpuppte sich als High Tech Scanner zur Digitalisierung von Büchern. Das Buch wird in den V-förmigen Einlegetisch gelegt. Dann fährt der Spaltkeil ähh die Glasplatten mit den integrierten optischen Komponenten, die auch V-förmig angeordnet sind, auf die Seiten des Buches herab und scannt die 2 aufgeschlagenen Seiten. Für die Vollautomatisierung gibt es optional noch einen pneumatischen Finger, der die Seiten umblättert. Wow – ich bin begeistert. Ich glaube nicht, dass einer meiner Kunden Bücher scannen will und für so eine Art Scanner Verwendung hat, aber es ist Technik, die mich begeistert.
Die zweite Offenbarung kommt in Form eines Instrumentenkoffers, wie in meine Freundin für ihre wertvolle Querflöte hat. Aber auch hier täuscht mein erster Eindruck. Der schwarze längliche Koffer ist ein mobiler Scanner, der zirka 7 cm breit und etwas länger als ein DIN A4 Blatt breit ist. Während ich noch überlege, warum jemand so einen mobilen Scanner haben will und nicht einfach ein Foto des Papierbelegs mit dem Smartphone oder Tablet macht, kommt schon die Erklärung des Fachmanns:
- Stapeleinzug für mehrere Papiere ist möglich
- integriertes VRS hohe Bildqualität und Kontrast – beim Foto wirft ja auch mal die Sonne ominöse Schatten aufs Papier
- definierte Größe (DIN A4 bleibt DIN A4) – beim Foto kann die tatsächliche Bildgröße je nach Abstand zum Schriftgut abweichen
Und dazu fällt mir auch sofort ein Anwendungsfall bei unseren Kunden aus der Logistik Branche ein. Der mobile Scanner ist wie geschaffen zur Installation auf dem Armaturenbrett im LKW, so dass der Fahrer die Liefer- und Palettenscheine, Packlisten, etc. gleich an Ort und Stelle oder während er im Stau steht einscannen kann. Das spart Zeit und die Faktura kann schneller erfolgen.
Fröhlich gescannte Grüße
Annette Wolf